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Grande Finale

Aktualisiert: 4. Juli

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Wir sind im Oktober noch nach Kroatien gefahren, und obwohl Olesya das von Anfang an sabotiert hat, war es ein sehr schöner Urlaub, an sich ein wunderschönes Finale einer erfolgreichen 15-jährigen Ehe. Der Vorschlag kam von Benedikt. Olesya war dagegen und schimpfte, dass es zu kalt und zu weit wäre. Sie würde jedenfalls auf keinen Fall ins Meer gehen. Daraufhin forderte ich sie auf, einen Gegenvorschlag zu machen. Sie sprach von Pauschalurlaub in der Türkei oder Tagesausflügen, aber wahrscheinlich hatte sie einfach gar keine Lust mehr auf Urlaub mit mir. Mit Hilfe eines illustrierten Reiseplans mit aufregenden Zwischenstops, ließ sie sich überreden, nach Kroatien zu fahren, und es klappte auch alles wie geplant: Badestop am Silbersee, Übernachtung in Monatshausen bei meinem Vater, Stop an einer Sommerrodelbahn, Übernachtung am Bleder See mit romantischem Abendspaziergang und schließlich ein schickes Ferienhaus mit Pool. Olesya hatte an allem etwas auszusetzen, meckerte, schimpfte und schrie. Es war schwer zu ertragen. Am Abend kam sie auf mich zu und meinte, dass wir anders miteinander reden müssten. Ich pflichtete ihr bei und gab ihr zu verstehen, dass es in erster Linie an ihr liege. Dann hatten wir Sex. Es war kein schöner Sex, und Olesya wendete sich sofort danach wieder von mir ab, um sich zu duschen. Ich vermute, sie ekelte sich vor mir. Diesen Sex hätte ich vermeiden sollen. Das war alles eine Demütigung. Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen können? Du darfst dir sowas nicht bieten lassen, aber was willst du machen? Ihr eine schallern – geht nicht. Schreien – bringt nix. Mich trennen – aber ich habe sie geliebt. Ich hätte besser hinsehen sollen, dann hätte ich erkannt, wie sie mich verachtet und sich vor mir ekelt, aber es gab eben auch diese schönen Momente, wo sie glücklich war, wo wir glücklich waren. Wenn das böse und schmerzhafte Verhalten sehr schlimm wurde, habe ich mich immer daran erinnert, dass ich den Kreuzweg erst bis zum Ende gehen muss, bevor die Auferstehung und das Himmelreich kommen. Das ist auch richtig, aber ich hatte erwartet, dass unsere Ehe Teil des Himmelreichs sein wird.

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Am nächsten Tag gings weiter. Wir sind an einen Strand gefahren. Die Kinder spielen im kniehohen warmen Wasser. Meine Frau sonnt sich reizvoll im roten Bikini. Ich freu mich des Lebens. Meine Frau schaut auf ihr Telefon und rastet aus: „Was ist das für ein scheiß Strand? Was machen wir hier überhaupt?...“ Sowohl ich als auch die Kinder sind verdattert und versuchen sie zu beruhigen. Darauf geht sie nicht ein und schreit weiter: „Lass uns woanders hinfahren oder miete wenigstens ein Quad. Vermutlich hat sie von ihrem Liebhaber eine Nachricht bekommen, wo der ihr schreibt, dass er sich nach ihr sehnt oder so… (Geniales Arschloch: er weiß doch, dass sie mit Familie im Urlaub ist) Vermutlich ist ihre (unbewusste) Absicht, mich wegzuschicken, was ich aber nicht kapiere. Ich miete tatsächlich zwei Quads, und wir machen einen wunderschönen Ausflug aufs Kap Kamenjak. Benedikt bei mir hinten drauf und Irma bei Olesya. Wir sind glücklich. Olesya springt mehrfach ins Meer.

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Nach diesem Tag ist Olesya ein bisschen umgänglicher, aber trotz vieler schöner Erlebnisse entsteht keine Erotik, und ich bin froh, dass es einigermaßen ruhig bleibt. Anderthalb Monate später sagt Olesya mir, dass sie sich von mir trennen will, weil sie sich in einen anderen Mann verliebt hat und mit dem auch schon geschlafen hat.

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